„Der Pflegeberuf ist ein Knochenjob“

Veröffentlicht am 04.03.2011 in Gesundheit

SPD-Bundestagsabgeordnete Doris Barnett und Landtagsabgeordneter Günther Ramsauer nach dem Praxistag in der BG-Unfallklinik Ludwigshafen
„Ein Praxistag ist erkenntnisreicher als ein Stapel Papier zum Thema“, stellten Doris Barnett und Günther Ramsauer am 1. März fest, nachdem sie acht Stunden lang die Arbeit der Pflegekräfte in der BG-Unfallklinik in Ludwigshafen am Rhein begleitet hatten. Doris Barnett erlebte auf Krankenstationen einen ganz anderen Arbeitstag als gewohnt. „Ich bin erstaunt, wie viel Schreibarbeit es hier gibt,“ berichtet sie. „Jeder Handgriff muss dokumentiert werden, um die ordnungsgemäße Versorgung festzuhalten. So kann sich der Arzt, der ja nur wenig Zeit für den Patienten hat, schnell umfassend über dessen Zustand informieren.“

Es sei zwar eine allgemeine Forderung, dass mit dem Patienten gesprochen wird, um seine Situation ganzheitlich zu erfassen. „Aber im Krankenhaus können das eigentlich nur die Pflegerinnen und Pfleger. Und diese machen, wie ich erleben konnte, eine hervorragende Arbeit!“ stellt die Bundestagsabgeordnete fest. „Außerdem müssen die Pflegekräfte gut zu Fuß sein: ein Laufpensum von 12 Kilometern am Tag ist nichts Ungewöhnliches! Schließlich müssen die Patienten etwa zum Röntgen, zur Operation, zum Gipsen in die entsprechenden Abteilungen gebracht werden.“ Betten machen und Essen austeilen gehöre ebenso zur Arbeit einer examinierten Pflegekraft wie das Richten der Medikamente, Blutabnahme, Wundversorgung und die Schreibarbeit. „Das alles soll in freundlicher Atmosphäre und hochkonzentriert erfolgen – auch wenn mehrere Neuaufnahmen täglich auf der Station anstehen, Patienten operiert werden, Entlassungen vorbereitet werden uns so weiter.“ Doris Barnett ist sehr beeindruckt von der hohen Professionalität des Pflegepersonals. „Hier Einsparungen vornehmen zu wollen, indem an der Personalschraube gedreht wird, wäre meines Erachtens unvertretbar. Im Gegenteil wird die Belastung, besonders in Sachen Dokumentation, immer stärker“, erläutert die Politikerin.
Doris Barnett hat am Praxistag sehr anschaulich miterlebt, worauf es „auf Station“ ankommt: „Neben ärztlicher Versorgung ist eine gute Pflege unverzichtbar,“ nennt sie als wichtigsten Befund. Pflege müsse auch zukünftig für alle möglich und bezahlbar bleiben. Deshalb setzen sich die Abgeordneten, wie sie betonen, auch für die Bürgerversicherung ein. „Die Frage nach dem Einkommen darf nicht zur Bedingung für eine gute, notwendige Versorgung werden“ stellen Doris Barnett und Günther Ramsauer fest.

„Mehr als beeindruckend“ empfand Günther Ramsauer die Arbeit im Reha-Bereich der Klinik. „Hier hat man die ganzheitlich arbeitende Ergotherapie konsequent zur Wiederherstellung der Bewegungsfähigkeit und letztlich zur Arbeitsfähigkeit fortentwickelt“, beschreibt der Landtagsabgeordnete sein Erleben am Praxistag. „Erstklassige Spezialisten arbeiten mit den ehemals zum Teil schwerstverletzten Patienten in Arbeitsplatz ähnlicher Umgebung. Die Möglichkeiten zur Herstellung von Hilfsmitteln und Prothesen sind absolut zukunftsweisend.“ Besonders auffällig sei der Optimismus gewesen, den viele Patientinnen und Patienten ausstrahlten. „Das ist wohl ein Ergebnis des auch durch Psychologen unterstützten Therapiekonzeptes“, meint Ramsauer. „Dazu trägt vor allem sicherlich die Art und Weise des Umgangs der Therapeuten mit ihren Patienten bei, gleich, ob es sich um Ärzte, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Psychologen, Masseure oder Sportlehrer handelt.“
Auch der Bereich der ambulanten Rehabilitation arbeite absolut erstklassig patientenorientiert und sei hervorragend ausgestattet, zeigt sich Günther Ramsauer von den Einrichtungen der Klinik beeindruckt – so sehr, dass er sich im Kraftraum von einem hervorragenden Sportlehrer zu einem vernünftigen Bewegungsprogramm motivieren und sich für die Zukunft ein nicht nur geistig, sondern verstärkt körperlich bewegtes Leben vornahm.
Ramsauers und Barnetts Fazit nach dem Praxistag: „Dank der Berufsgenossenschaften und den Beschäftigten haben wir in Ludwigshafen mit der BG-Unfallklinik eine Vorzeigeeinrichtung, die vielen verletzten und kranken Menschen zu einem besseren Leben verhelfen konnte und kann. Wir sollten es zu schätzen wissen.“

 

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