AFA Sprecher Holger Scharff: „Asylbewerber und Flüchtlinge dürfen keine billigen Arbeitskräfte werden“

Veröffentlicht am 09.09.2015 in Sozialpolitik

Die Arbeitgeber lassen derzeit keine Gelegenheit verstreichen, bei der sie nicht fordern, dass Asylbewerber arbeiten sollen und auch gesetzlich dürfen, dies mit der Begründung, dass Fachkräfte bei uns fehlen oder schwer zu finden seien, so Holger Scharff, Mitglied des Regionalvorstandes der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen in der SPD Pfalz.

„Die Arbeitgeber erhoffen sich hier eine schnelle Lösung für den selbst verschuldeten Fachkräftemangel. Hätte man in früheren Zeiten auch schlechteren Schülerinnen und Schülern eine Ausbildungschance gegeben, dann sähe die Situation heute nicht so schlecht aus. Auch Fortbildungen für derzeit arbeitslose Menschen könnten eine Lösung sein, den vorhandenen Fachkräftemangel teilweise zu beheben.

Arbeit für die Asylbewerber und Flüchtlinge ebenso wie Ausbildungsstellen sind sinnvoll und wichtig für jeden, der sich in unserem Land integrieren kann und will“, sagt Scharff.

Die Arbeitgeber sollen hier aber nicht glauben, dass sie nun mit Asylbewerbern und Flüchtlingen billige Arbeitskräfte erhalten, die sie dann mit der Begründung einer längeren Anlernphase und Sprachschwierigkeiten billiger einstellen können als die vorhandenen Fachkräfte. Der Einsatz von Asylbewerbern und Flüchtlingen darf nicht dazu führen, dass dies dann automatisch zu niedrigeren Löhnen zu Lasten der vorhandenen Arbeitnehmerschaft führt“, so Scharff weiter.

Asylbewerber und Flüchtlinge seien ohne wenn und aber nach den tariflichen Vorschriften einzustellen und zu bezahlen, Ausnahmen dürfe es keine geben. In Betrieben ohne Tarifvertrag müsse zumindest vom ersten Tag an der Mindestlohn gelten.

Holger Scharff abschließend: „Es  ist ganz genau darauf zu achten, dass mit diesen armen Menschen keine Konkurrenz zu allen anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern aufgebaut wird, die derzeit bereits in Beschäftigung sind oder eine Beschäftigung suchen.“

 

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