Gemeinsame Beschlüsse zur Verbraucherbildung schon vergessen, liebe CDU?

Veröffentlicht am 18.02.2011 in Allgemein

"Jetzt haben wir es schwarz auf weiß: Die CDU verspricht alles Mögliche, was sich gut anhört - auch wenn sie zuvor das Gegenteil beschlossen hat", kritisieren die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der SPD-Landtagfraktion Petra Elsner und die bildungspolitische Sprecherin Ulla Brede-Hoffmann mit Blick auf den Schlingerkurs der CDU bei der Verbraucherbildung in den Schulen. In einer Umfrage der Verbraucherzentrale beantworten 80% der CDU-Kandidierenden die Frage nach der Einführung eines zusätzlichen Pflichtfachs Verbraucherbildung mit Ja - obwohl die CDU-Fraktion in einem fraktionsübergreifenden Antrag die Einführung einer Richtlinie "Verbraucherbildung" mit beschlossen, ein verpflichtendes Fach gleichzeitig aber abgelehnt hatte.

"Zählt das, was wir gemeinsam beschlossen haben, plötzlich nicht mehr - oder ist dies nur verlogener Wahlkampf?" so Brede-Hoffmann und Elsner. "Dass ausgerechnet auch die bildungspolitische Sprecherin und die verbraucherschutzpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion diese Frage bejahen, erstaunt uns doch sehr: Wir können uns noch gut daran erinnern, wie schnell wir uns sowohl mit Frau Dickes als auch mit Frau Schäfer einig waren, dass die Einführung eines neuen Fachs nicht möglich sei - weil dies nur zu Lasten anderer Fächer ginge."

Deshalb vereinbarten SPD, CDU und FDP, dass Verbraucherschutz und Ernährungslehre verstärkt als Querschnittsaufgaben in den bestehenden Unterricht integriert werden sollen. Dies wird der Vielfalt der Anforderungen an junge Verbraucherinnen und Verbraucher besser gerecht: Wer Mathematik in der Schule hat, braucht kein spezielles Fach, um seine Handyrechnung oder die Verzinsung seiner Ersparnisse verstehen zu können. Vielmehr gilt es, in vielen Fächern die Bezüge zu sachbezogenem Wissen über Themen wie Ernährung Gesundheit oder Datenschutz herzustellen und die Fähigkeit zu selbstbestimmten Entscheidungen zu stärken. Die entsprechende Richtlinie ist vor Kurzem erschienen, im Bildungsausschuss vorgestellt und an die Schulen gegeben worden.

"Dass jemand nur um des Wahlkampfes willen seine Position aufgibt, um eine wohl klingende Forderung bejahen zu können, zeigt, welche Qualität die Garantien haben, die die CDU Rheinland-Pfalz abgibt", so Brede-Hoffmann und Petra Elsner.

Hintergrund:
* Die Ergebnisse einer Umfrage der Verbraucherzentrale RLP:
www.vz-rlp.de/landtagswahl
* Antrag der Fraktionen der SPD, CDU und FDP "Gesundheits- und Haushaltsmanagement an Schulen": http://www.landtag.rlp.de/landtag/drucksachen/3533-15.pdf
* Die daraus hervorgegangene Richtlinie "Verbraucherbildung": http://verbraucherbildung.bildung-rp.de/fileadmin/user_upload/verbraucherbildung.bildung-rp.de/Materialien/Richtlinie_VB.pdf

 

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